Der EHV schöpft aus einem bunten Programm, das unseren aktiven Mitgliedern und unseren Gästen reichlich Abwechslung bietet. Wir haben zum einen unsere Bambinis und die Theatergruppe, die in einem Jahr vier Theaterproduktionen auf unsere Bühne bringen, und zum anderen gibt es die Gesangsgruppe, die rund ums Jahr externe Auftritte hat und diese zum Ende jeden Jahres mit einer öffentlichen Weihnachtsfeier, dem Lichtlomd, krönt.
Die Gesangsgruppe:
Damit hat alles angefangen beim Erzgebirgischen Heimatverein. Nachdem viele Flüchtlinge aus dem Erzgebirge in Nauheim eine neue Heimat gefunden haben, wollten sie natürlich auch, in Erinnerung an die Heimat, ihre Kultur weiterleben und so haben sie besonders die Musik hier weiterleben lassen.
Vor mehr als 50 Jahren wurde dann der Verein gegründet, man traf sich zu verschiedenen Gelegenheiten und so wurde das Hutzen (gemütliches Beisammensein ) zu einem festen Bestandteil des Vereins. Man traf sich insbesondere zum Singen und hat das erzgebirgische Liedgut hier weitergeführt. Im Laufe der Zeit kamen auch die Nachkommen, Verwandte und Bekannte zu der Gruppe hinzu und Viele mussten sich erst einmal an einen anderen Dialekt gewöhnen. Das hat den meisten Mitgliedern aber ganz viel Freude bereitet und so wurde die Gesangsgruppe zum Treffpunkt vieler Erzgebirgler aber auch neu hinzu gekommener Mitglieder.
Die Gesangsgruppe ist bei vielen offiziellen Anlässen aufgetreten, speziell jedoch bei Veranstaltungen der Heimatvertriebenen.
Mittlerweile singen wir oft in Seniorenheimen bei besonderen Gegebenheiten oder einfach auf den einzelnen Stationen, damit auch die alten Menschen sich an der Musik erfreuen können.
Nun, nach vielen Jahren sind noch wenige der ursprünglichen Leute aus dem Erzgebirge beim Gesang dabei. Es wäre schön, wenn sich Menschen finden würden, denen es Spaß macht und die Interesse daran haben, das Erbe weiter zu erhalten. Jeder ist willkommen, man muss auch kein Gesangsgenie sein um mitzumachen, es reicht die Freude des gemeinsamen Miteinanders zu genießen. Unsere Probentage sind montags von 19:00 bis 21:00 Uhr. Geleitet wird die Gesangsgruppe von Elke Schmidt.
Die Bambinis:
Schon unsere jüngsten Akteure in der Kindergruppe beweisen jedes Jahr mit ihren Aufführungen, die in der Regel im Juni stattfinden, welches Talent in ihnen schlummert. Kinder von 6 bis 16 Jahren proben hier jeden Donnerstag von 17 bis 18 Uhr gemeinsam mit unserer Regisseurin Elke Schmidt.
Auch beim Lichtlomd, unserer Weihnachtsveranstaltung im Dezember, wirken unsere Kleinsten bei einem Weihnachtsstück mit und stehen zusammen mit unserer Gesangsgruppe auf der Bühne.
Die Theatergruppe:
Drei verschiedene Regisseur/innen leiten die einzelnen Theaterproduktionen, die jeweils im Mai, im September und im November auf unserer Saalbaubühne präsentiert werden. Unsere Mitglieder im Alter von 16 bis Ü60, können frei wählen, wie sie bei welcher Produktion mitwirken können und möchten. Die jeweiligen Ensembles sind also bunt gemischt und verändern sich ständig.
Die Komödie:
Regisseurin ist hier Silvia Neugeborn, sie leitet die Komödie schon seit 1995. Geprobt wird von Januar bis April, jeden Donnerstag ab 19 Uhr. Die amüsanten Stücke sind aus unserem Programm nicht mehr wegzudenken, die erste Komödie „Der Vogelsteller“ wurde im Jahr 1966 aufgeführt und seitdem wuchsen die Produktionen stetig und erlangten große Beliebtheit. Bis zum Jahr 1995 führte Erhard Herrberger Regie.
Ende April, Anfang Mai gibt es acht Vorstellungen, die freitags, samstags und sonntags stattfinden.
Silvia Neugeborn, Regisseurin der Komödie:
Was macht dir am meisten Spaß an deiner Arbeit?
Die Entwicklung eines Stückes von der Leseprobe bis zur Premiere.
Es ist immer wieder Wahnsinn was am Ende der vielen Proben dann so herauskommt. Ich weiß es vorher nicht und das fasziniert mich immer wieder aufs Neue.
Was war die größte Herausforderung für dich?
Das war 2016, wir hatten gerade die Komödie „Spaghetti, Eis und heiße Liebe“ hinter uns gebracht, da ging es gleich wieder los mit dem Märchen „Peter Pan“. Bei diesem Stück bin ich an meine Grenzen gekommen, immerhin hatte ich über 30 Spieler zu koordinieren von den vielen Einzelproben bis hin zu den immer mehr eingebauten Sonderproben.
Der Krimi/ Das Musical:
Im jährlichen Wechsel gibt es in unserem Saalbau einen Krimi und ein Musical.
2019 fand sich in Julian Gurske ein neuer Regisseur, der mit den Schauspielern klassische Krimis oder auch Kriminalkomödien einstudiert. Die Proben finden von Januar bis August jeden Mittwoch um 19:30 Uhr statt.
Der Krimi wird von den „zu alt gewordenen“ Bambinis oft als Einstieg in die Theatergruppe genutzt, da der Zeitplan durch die lange Probenzeit nicht so straff ist wie bei anderen Produktionen.
Julian Gurske, Regisseur des Krimis:
Was war die größte Herausforderung für dich?
Der Wechsel der Perspektive vom Schauspieler zum Regisseur.
Selbst auf der Bühne zu stehen und Anweisungen vom Regisseur / der Regisseurin entgegenzunehmen bin ich nun seit langem gewohnt, daher hatte ich es sehr unterschätzt auf was man bei der Regie alles achten muss. Besonders in Szenen in denen viele Charaktere gleichzeitig auf der Bühne stehen ist es manchmal schwer niemanden aus den Augen zu verlieren und dafür zu sorgen, dass jeder weiß was Er/Sie in der Szene zu tun hat und wie die Reaktionen auf die Geschehnisse aussehen sollten.
Was fühlst du nach einer gelungenen Premiere?
Zuerst riesige Freude und Stolz für Alle die zum Gelingen der Premiere beigetragen haben.
Danach Vorfreude auf die kommenden Aufführungen und zum Schluss, wenn ich Zuhause ins Bett falle einfach nur noch Erschöpfung.
Das Musical ist im Jahr 2009 in den Saalbau eingezogen. Aus einem ursprünglichen Schulprojekt wurde ein fester Bestandteil des EHV-Programms. Regie führt Mona Braunschädel mit der Unterstützung von Sarah Schmidt (Gesang) und Sabrina Schmidt (Tanz). Das Musical bietet mit seinen gesanglichen und tänzerischen Einlagen eine tolle Abwechslung. Da das Ausmaß einer solchen Produktion recht groß ist, wird fast ein Jahr geprobt. Wie beim Krimi sind auch hier die Proben mittwochs um 19:30 Uhr.
Die Aufführungen für Krimi oder Musical finden sechs Mal im September, jeweils samstags und sonntags statt.
Sarah Schmidt, Gesangsleitung Musical:
Was macht dir am meisten Spaß an deiner Arbeit?
Man hat die Chance einfach jemand völlig anderes zu sein, als man eigentlich ist. Man kann total böse und fies sein, aber niemand nimmt es dir krumm, weil du nach der Aufführung wieder dein Kostüm ausziehst und die Rolle ablegst.
Andererseits kann man es manchmal auch richtig übertreiben und die Sau raus lassen, was man sich sonst als Person vielleicht nicht trauen würde.
Was war die größte Herausforderung für dich?
Da fallen mir zwei Sachen ein.
Erstens die Gesangsleitung bei „The Addams Family“. Viele haben noch nie in ihrem Leben richtig gesungen und sollten nun mehrstimmig, manchmal alleine aber vor allem auf der Bühne vor Publikum singen. Das war schon eine Herausforderung, die aber alle super gemeistert haben.
Die zweite Herausforderung, die ich zum Glück bisher nur einmal erleben musste, war in dem Stück „Robin Hood“. Ich habe den fiesen Jacky Wiesel gespielt und bei unserem ersten Auftritt im Stück waren wir unten im Saal. Meine Aufgabe und auch der Text war es, alle richtig runterzumachen. Das habe ich scheinbar geschafft, denn viele Kinder haben richtig Angst bekommen und fingen an zu weinen und hörten gar nicht mehr auf. Das war schon ziemlich doof, weil du darfst ja nicht aus deiner Rolle fallen. Das war auch die Herausforderung: du musstest die Kinder irgendwie beruhigen, obwohl du der Böse warst ;)
Das Märchen:
Unser Märchen richtet sich in erster Linie an die kleinen Gäste und Fans unseres Saalbaus. Mit den sechs Aufführungen im November schließt sich unsere Theatersaison und lädt mit tollen Kostümen und den beliebten Bühnenbildern in die Märchenwelt ein.
Regisseurin Mona Braunschädel probt von Juli bis Oktober jeden Freitag ab 19 Uhr. Es ist außerdem nicht ungewöhnlich, dass einige Kinder unserer Bambini-Gruppe bei einem Märchen mitwirken.
Mona Braunschädel, Regisseurin des Märchens:
Was war bisher dein Lieblingsstück?
So einfach wie die Frage klingt, so schwer kann ich sie beantworten. Es gab viele Stücke, die mir in besonderer Erinnerung geblieben sind. Sei es, weil ich eine Rolle hatte, die mir besonders viel Spaß machte wie z.B. bei Robin Hood, als ich den Sheriff von Nottingham mimen durfte oder auch bei Miss Marple als ich die Rolle der schrulligen Ermittlerin einnahm. So könnte ich noch einige andere Stücke mehr aufzählen. Besonders am Herzen lagen mir aber vor allem die Musicalstücke, die ich als Regisseurin gestalten durfte. Ob nun Mamma Mia, Hairspray oder unsere Musicalgala „Music was my first love“ mein Lieblingsprojekt war, kann ich nicht entscheiden. Mein Herzblut habe ich in all diese Projekte gesteckt. Ganz besondere Projekte waren auch die Bambini-Stücke, die ich mit Susi Sonneck gemeinsam inszinieren durfte. Ich denke da z.B. an das muntere Abenteuer im Dschungelbuch oder an die fabelhafte Welt bei „Der Zauberer von Oz“. Wie man sieht, es fällt mir schwer mich bezüglich dieser Frage festzulegen und ehrlichgesagt möchte ich es auch nicht.
Was fühlst du nach einer gelungenen Premiere?
Nach einer gelungenen Premiere fällt die ganze Anspannung ab. Wenn das Publikum begeistert ist und applaudiert und ich dann in die Gesichter der strahlenden Schauspieler*innen und der anderen Mitwirkenden schaue, erfüllt mich das mit tiefem Stolz. Das ist ein ganz besonderer Moment des Glücks. Es ist ein wahnsinnig schönes Gefühl, wenn sozusagen das letzte Teil des Puzzles das Gesamtbild zusammengefügt hat. Das ist der Lohn einer Regisseurin. In diesem Moment weiß man, wofür sich die viele Arbeit, die vielen Nerven und das Herzblut gelohnt haben.
Das Team hinter den Kulissen:
Bei all unseren Produktionen wird nicht nur geschauspielert, gesungen und getanzt, ein großes Team hilft hinter den Kulissen dabei, dass bei den Veranstaltungen alles rund läuft. Zahlreiche Helfer unterstützen bei Licht und Ton, bei der Requisiten- und Kostümauswahl, in der Maske und beim Bühnenbau.
Auch die Gestaltung der Programmhefte, Plakate und Eintrittskarten, die zahlreichen Helfer/innen im Service und vieles mehr tragen dazu bei, dass unsere Veranstaltungen am Ende erfolgreich werden.
Außerdem wird unser Saal einmal im Jahr von den Mitgliedern auf hochglanz gebracht.
Schauen Sie doch auch mal in unserer Erzgebirgstube beim Heimat- und Museumsverein vorbei. Eine virtuelle Tour durch das Museum ist auch möglich, den Link finden Sie hier.
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Wollen Sie Bühnenluft schnupper? Ihre technische Affinität unter Beweis stellen? Oder wollen Sie unseren Verein anderweitig unterstützen? Wir freuen uns auf Sie!
Scheuen Sie sich auch nicht, bei einer unserer Proben vorbeizuschauen, um sich ein Bild vor Ort zu machen.
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